ich hab da mal ne frage zu den sogenannten überführungskennzeichen (weil ich grad nen auto kaufen will).
seit der gesetzesänderung anfang letzten jahres, verstehe ich nicht so recht welchen sinn die kurzzeitkennzeichen noch haben ?

vorher hat man sich solch ein kennzeichen geholt und es war nicht auf ein bestimmtes fahrzeug zugelassen. man brauchte somit noch nicht die fahrzeugpapiere. man ist dann zum händler (i.d.R. gebrauchtwagen gefahren) hat das fahrzeug bezahlt, die papiere bekommen, hatte sein überführungskennzeichen und konnte heim fahren.

seit letztem jahr werden die kurzzeitkennzeichen aber direkt auf ein fahrzeug zugelassen und auch nur wenn es TÜV hat. die schilder bekommen auch ein siegel der zulassungstelle. man braucht also die fahrzeugpapiere, und muß somit vorher zum verkäufer/händler und bezahlen. dann zur zulassungstelle schilder beantragen, pressen lassen, nochmal zurück zur zulassungsstelle siegeln lassen und kann dann zurück zum verkäufer das fahrzeug holen.
wenn man also nicht am wohnort kauft ist das ganz schön aufwendig und nicht ander als wenn man gleich die normalen kennzeichen beantragt.

also welchen sinn haben dann nun noch die kurzzeitkennzeichen ?


gruß Obel

hi Bredi und starcruiser,

also so wie ich die gesetzeslage verstehe, liegt ihr beide (seit 1.4.2015) falsch.

1) die eVB bietet eigentlich nur Haftpflichtschutz. und der schutz beginnt nicht mit der vergabe der nummer, sonder wenn man diese benutzt um eine zulassung zu erhalten (egal ob kurzzeit- oder normales kennzeichen).
möglich das manche versicherer auch kasko gewähren, aber ich wette da schließt man dann bereits (ggf. ohne das es einem bewußt ist) einen kasko-versicherungsvertrag mit dem unternehmen ab. d.h. auch wenn man die eVB garnicht nutzt oder erst viel später (ist ja ungenutzt 6 monate gültig), muß man die versicherung ab dem tag der eVB-beantragung zahlen.

2) wenn ich mit meinem wunschkennzeichen und der eVB bei der zulassungsstelle auftauche, stempeln die das kennzeichen nur wenn das fahrzeug TÜV hat und mir gehört (bzw. ich ne vollmacht habe es zuzulassen). d.h. ich muß das fahrzeug vorher gekauft haben, sonst hab ich die papiere ja nicht (kopie reicht nicht). wenn es keinen TÜV mehr hat, ich aber nachweisen kann, das es nicht verkehrsunsicher ist (salopp gesagt bekommt es derzeit aufgrund von mängeln keinen TÜV, aber bremsen und beleuchtung sind OK), dann wird das in den papieren gesondert vermerkt und erlaubt nur die fahrt zu einer TÜV-stelle oder werkstatt in unmittelbarer nähe. die kiste nach hause zu überführen oder zur heimischen werkstatt ist dann eigentlich nicht zulässig. und das geht wohl auch nur mit kurzzeitkennzeichen. nicht bei einer normalen zulassung - und ein wunschkennzeichen wäre das ja.


gruß Obel

PS: und das neue kurzzeitkennzeichen hat wohl auch noch einen weiteren nachteil wenn man an einen späteren weiter- bzw. wiederverkauf denkt. da es auf das fahrzeug zugelassen wird aber nur 5 tage gültig ist und danach eine normale zulassung braucht, handelt man sich einen zusätzlichen haltereintrag (und damit vorbesitzer) ein.