Im aktuellen ADAC Newsletter wird über einen Test von Motorradwerkstätten berichtet und das Ergebnis ist haarsträubend.

Um es gleich vorweg zu sagen gehörten 2 der 4 getesteten Yamaha Werkstätten mit zu den schlechtesten und die beiden anderen waren gut bis mittelprächtig:

Dumke und Lütt
22397 Hamburg
+ ( 81 v. 100 )

Wegner
42653 Solingen
o ( 70 v. 100 )

Zirlewagen
78199 Bräunlingen
- ( 48 v. 100 )

Motopoint
85640 Putzbrunn
- ( 43 v. 100 )
war Schlusslicht im Test

andere Marken sind auch nicht viel besser,
Honda hat allgemein bessere Ergebnisse
Spitze ist TRIUMPH SBF Filderstadt mit 100 v. 100
also es geht doch !

Nun ein Auszug aus dem Test:

Pfusch am Bike

Vorsicht: 72 Prozent aller getesteten Motorrad-Werkstätten arbeiten schlampig

Der ADAC hat gemeinsam mit der Zeitschrift „Motorrad“ 32 Motorrad-Werkstätten getestet. Dabei wurde eine große Inspektion in Auftrag gegeben und fünf Fehler versteckt: Ergebnis: 23 der getesteten Werkstätten (Harley Davidson, Honda, Triumph, Kawasaki, Suzuki, Yamaha, BMW, Ducati) haben nicht alle Fehler gefunden und behoben.

Die Bikes wurden folgendermaßen präpariert:
· Zu großes Spiel am Gasgriff
· defekte Glühlampe für Standlicht oder Kennzeichenbeleuchtung
· lose Kupplungsgriffverschraubung
· Reifenfülldruck am Hinterreifen reduziert
· Bremsflüssigkeitsstand hinten auf ein Minimum abgesenkt

Nur neun Werkstätten haben eine schriftliche Auftragsbestätigung ausgehändigt und nur 18 Betriebe gaben ihren Kunden den abgearbeiteten Wartungsplan mit. Das Gesamtergebnis enttäuscht im Vergleich zu den Werkstatttests für Autos. Hier war das Resultat umgekehrt. Knapp drei Viertel der Pkw-Betriebe (73 Prozent) hatten korrekt gearbeitet. Dies überrascht umso mehr, als auch die Zweiradmechaniker bei der Inspektion nach einer festgelegten Wartungsliste vorgehen. Wäre diese korrekt abgearbeitet und nicht nur abgehakt worden, hätten alle präparierten Fehler gefunden werden müssen

Methodik & Hintergrund

Im Rahmen dieses Werkstatt-Tests sollten stichprobenartig die Punkte
· Arbeitsqualität
· Kundenfreundlichkeit
· unseriöse Praktiken (unrechtmäßig berechnete Positionen, unsinnige Zusatz-Leistungen etc.)
· Bewertung der Kosten, soweit leistbar
untersucht werden, und zwar
· in Hersteller-Werkstätten
· in vier Regionen Deutschlands
· mit jeweils acht verschiedenen Motorradmodellen pro Region
(insgesamt 32 Test-Durchläufe).
Dazu wurde eine große Inspektion nach Herstellervorschrift in Auftrag gegeben.

Motorrad-Auswahl Anforderungen
Regionale Verteilung Prüfkriterien
Kundenfreundlichkeit Preise

Motorrad-Auswahl
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Es wurden Motorräder von acht Marken mit dem größten Öffentlichkeitsinteresse ausgewählt:
BMW R 1200 GS (ab 2004)
Ducati Monster 900 (bis 2004), auch Monster 620 Harley-Davidson Sportster 883/1200 (ab 2000)
Honda CBF 600 (ab 2004)
Kawasaki Z 750/S (ab 2004)
Suzuki GSR 600/GSF 650 Bandit (ab 2005)
Triumph Speed Triple (ab 2000)
Yamaha FZ6/Fazer (ab 2004)

Anforderungen
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Die Motorräder mussten bezüglich wartungsrelevanter Merkmale (Aufwand und Umfang) vergleichbar sein und folgenden Anforderungen genügen:
· Erstzulassung im Modell-Zyklus der ausgewählten Typen
· Kundendienst-Serviceheft vorhanden
· Fälligkeit einer Inspektion (Hauptservice)
· Zugelassen auf eine Privatperson

Prüfkriterien
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Jedes Motorrad wurde vor dem Werkstatt-Durchgang mit fünf Mängeln präpariert, die bei Inspektion nach Herstellervorschrift gefunden werden mussten:
· zu großes Spiel am Gasgriff
· defekte Glühlampe für Standlicht oder Kennzeichenbeleuchtung
· lose Kupplungsgriff-Verschraubung
· Reifenfülldruck am Hinterreifen um 0,5 bar abgesenkt
· Bremsflüssigkeitsstand hinten auf Minimum abgesenkt.
Sollte im Einzelfall einer der Mängel nicht präparierbar gewesen sein, galt alternativ:
· eine Lenkerbefestigungsschraube gelöst
Die Präparierung und Eingangskontrolle erfolgte durch ADAC-Vertrags-Sachverständige (SV) oder ADAC Prüfzentren in der Nähe der zu testenden Werkstätten. Die SV überprüften nach dem Testdurchlauf:
· Wurden alle eingebauten Mängel beseitigt?
· Stimmt der Ölstand?
· Wurden alle Positionen der Arbeitsliste, die der Rechnung beilag (alternativ: gemäß Herstellervorschrift), tatsächlich ausgeführt (soweit per Sichtprüfung erkennbar)?

Kundenfreundlichkeit
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Per Fragebogen beurteilten die Testkunden die Kernprozesse bei einem Werkstatt-Besuch:
· telefonische Termin-Vereinbarung
· Motorrad-Abgabe
· Auftragserstellung
· Motorrad-Abholung
· Rechnungsstellung

Preise
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Erhoben wurden die Bandbreiten der Stunden-Verrechnungssätze – aber ohne Bepunktung, weil von Hersteller-Vorgaben (für Werkstatt-Ausstattung und Ölqualität) sowie regionalen Unterschieden abhängig.

Motorrad-Werkstatt-Test 2010
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Bandbreite der Stundensätze
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Hersteller niedrigster Preis höchster Preis
BMW 71 118
Ducati 65 85
Harley Davidson 69 91
Honda 62 90
Kawasaki 59 69
Suzuki 54 85
Triumph 74 89
Yamaha 60 90

Die Preise werden zum Teil durch unterschiedliche Hersteller-Vorschriften (z. B. bezüglich Werkzeug-Ausstattung) sowie durch regionale Unterschiede beeinflusst.

Werkstatt-Kosten nicht vergleichbar
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· Ein Hersteller-Quervergleich bei den Kosten einer Wartung ist nicht zulässig, da unterschiedliche Wartungsumfänge und Ölqualitäten vorgeschrieben sind. Für den Verbraucher ist ein solcher Vergleich auch nicht hilfreich, da ein Modell der Marke A nicht nach den Vorschriften der Marke B gewartet werden kann. Ein solcher Quervergleich ist nur bei den gesamten Wartungskosten pro Modell über einen längeren Zeitraum (etwa 40.000 Kilometer oder fünf Jahre) aussagekräftig.
· Der Preis-Vergleich von Werkstätten eines Herstellers ist zudem nicht zulässig, da sich die Einflüsse durch regional unterschiedliche Stundensätze nicht heraus rechnen und außerdem die Test-Motorräder nicht aus den exakt gleichen Baujahren stammten, teilweise unterschiedliche Motoren hatten und somit die Wartungsumfänge variierten. Ein solcher Vergleich wäre für den Verbraucher ohnehin nutzlos, da nur je eine Werkstatt pro Region getestet wurde und ein Fahrzeugbesitzer wegen eines niedrigeren Preises nicht zu einer Werkstatt in einem völlig anderen Postleitzahl-Gebiet fährt.
Fazit

Bei den Motorrad-Werkstätten besteht deutlicher Handlungsbedarf. Ein Betrieb schaffte es, den um 0,5 bar abgesenkten Luftdruck im Hinterreifen zu übersehen. Defekte Glühlampen für Standlicht oder Kennzeichenleuchten wurden in weniger als 50 Prozent der Fälle gefunden. Der gelockerte Kupplungshandgriff, der zusammen mit dem linken Außenspiegel leicht drehbar war, wurde nur von einem Drittel aller Betriebe entdeckt.

Immerhin jeweils zwei von vier getesteten Betrieben der Marken Honda und Triumph erreichten ein sehr gutes Testergebnis (++).
Ein Triumph-Betrieb aus Filderstadt erhielt sogar die vollen 100 Punkte für Technik und Service.
Das Schlusslicht bildet eine Yamaha-Werkstatt aus dem Münchener Raum, die als einzige nur einen Fehler gefunden hat – obwohl auf dem Wartungsplan alle Prüfpunkte abgehakt waren, bei deren Erledigung auch die anderen präparierten Mängel gefunden worden wären.

Zum schlechten Gesamtergebnis mag der Testzeitraum im Frühjahr 2010 beigetragen haben, in dem erfahrungsgemäß viele Motorräder aus dem „Winterschlaf“ zur Wartung gebracht werden. Erhöhter Arbeitsanfall darf jedoch keine Ausrede für schlechte Qualität sein – zumal einige Werkstätten trotz des Termindrucks sehr gute Leistungen abgeliefert haben. Daraus ergibt sich für den Verbraucher die Empfehlung, einen Werkstatt-Auftrag eher in der ruhigeren Zeit (Herbst oder Winter) zu erteilen.

Nur jeder zweite Betrieb (56 Prozent) hat dem Testkunden einen Wartungsplan mit einer Übersicht der erledigten Arbeiten ausgehändigt. Ohne diesen weiß der Kunde nicht, wofür er im Detail bezahlt.

Kritiker sagen, die vom ADAC präparierten Fehler seien zu simpel. Das stimmt nicht: Auch ein gelöster Kupplungsgriff mit Spiegelhalter kann durch plötzliches Drehen den Fahrer ablenken und in eine kritische Situation bringen. Außerdem: Wenn eine Werkstatt schon bei diesen eher einfachen Aufgaben versagt, was ist dann erst bei wirklich schwierigen Arbeiten? Schließlich: Der Kunde bezahlt für die Ausführung
a l l e r vom Hersteller vorgeschriebenen Prüfpunkte, die aus Sicht des ADAC auch allesamt sinnvoll sind. Somit hat er ein Recht, für sein Geld auch volle Leistung zu bekommen.

Für die Ergebnisauswertung wurde das Bewertungssystem des ADAC-Tests von Auto-Werkstätten weitgehend übernommen. Das Beheben aller technischen Mängel brachte 60 Prozent der Gesamtpunktzahl. Die Service-Qualität wurde mit 40 Prozent gewichtet.

Die Reparaturrechnungen ließen oft die nötige Transparenz vermissen, so dass folgende Forderungen im Sinne des Verbraucherschutzes gestellt werden:
· keine Rechnungspositionen in Englisch oder unverständliche Bezeichnungen (z. B. „5100 vom Fass“ für eine Motoröl-Sorte, ohne dass damit deren Spezifikation belegt wäre)
· vollständige Fahrzeugdaten in der Rechnung (es fehlten mitunter Kennzeichen, Fahrgestellnummer usw.)
· Stundensatz und differenzierte Arbeitszeiten für einzelne Positionen extra ausweisen

Tipps für Verbraucher
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· Motorrad vor dem Werkstatt-Besuch anhand des Wartungsplans im Service-Heft oder in der Bedienungsanleitung durchsehen.
· Immer Serviceheft vorlegen, weil darin dokumentiert ist, welcher Service wirklich ansteht und die Werkstatt den durchgeführten Service dann auch gleich eintragen kann.
· Falls nicht angeboten, sollte eine Auftragsannahme am Motorrad eingefordert werden.
· Auftrag schriftlich erteilen mit Kostenrahmen und genauer Bezeichnung aller über den Service hinaus gehenden Arbeiten; Durchschlag einfordern.
· Motorrad nach Abholung aus der Werkstatt anhand des Wartungsplans (ggf. nachfragen) kontrollieren; übersehene Positionen sofort reklamieren.
· Falls nicht angeboten, Rechnung erklären lassen. Dabei zu unklaren Rechnungspositionen und Arbeitszeiten (Stundensatz) nachfragen.
· Bei Mängeln (Beschädigung des Motorrades) Zahlung nur unter Vorbehalt; Mangel und Vorbehalt auf Fahrzeug-Abholschein vermerken.
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Also Augen auf bei der Wahl des Freundlichen.

Wenn die schon solche Lapalien nicht hinbekommen, wie wollen sie Dir
dann im Ernstfall helfen ?