Ich muss dieses Thema einmal wieder hoch holen.

Als passender Spender war ich vor 2,5 Wochen zur Voruntersuchung und habe die Freigabe zur Spende bekommen. Seit Samstag spritze ich mir zweimal täglich einen Wirkstoff, der die Zellteilung der Stammzellen anregt, die dann nach 4 Tagen vom Knochen ins Blut ausschwemmen. Das Zeug ist ein körpereigener Stoff, der normalerweise vom Körper produziert wird, wenn man eine Grippe bekommt. Nebenwirkungen: Druckgefühl im Beckenknochen, allgemeine Gliederschmerzen, aber alles in aushaltbarem Rahmen (fühlt sich in etwa so an, als hätte ich Muskelkater im Rücken). (Man bekommt bei der Voruntersuchung neben dem Präparat auch direkt eine Packung Patacetamol mit, womit man die Nebenwirkungen eindämmen kann. Ich hab bisher nicht das Gefühl gehabt, eine davon nehmen zu müssen.)
Am Mittwoch werden mir dann die Stammzellen entnommen. Dazu werde ich an eine Maschine angeschlossen, das Blut läuft vom einen Arm dort hinein, per Zentrifuge werden die Stammzellen abgeschöpft, anschließend fließt das Blut am anderen Arm wieder zurück in meinen Körper.

Wenn man nicht gerade mit 45kg bei 1,6m Körpergröße gesegnet ist, reicht in der Regel eine Sitzung aus. Trotzdem wird man pauschal für 2 Tage eingeplant. Die DKMS übernimmt Hotel- und Verpflegungskosten, erstattet Reisekosten und bezahlt dem Arbeitgeber die Urlaubstage, die man für Voruntersuchung und die Entnahme benötigt. Es entstehen dem Spender also keinerlei Nachteile, abgesehen von ca. 4 Tagen, an denen er sich etwas unwohl fühlt... aber mal im Ernst, was sind diese paar Tage gegen ein Leben, dass man damit schenken kann?

Ich werde morgen Abend mit Anne nach Köln fahren, dort das Hotelzimmer beziehen (denn auch für eine Begleitperson wird das Hotel und die Reise bezahlt) und am Mittwoch nach dem Frühstück gehe ich die paar Meter zur Entnahmeklinik. Nach 3-5 Stunden ist die Prozedur vorbei, am Nachmittag etwas ausruhen und am nächsten Morgen nach dem Frühstück aller Wahrscheinlichkeit nach schon wieder nach Hause.

Also, wer bisher noch am Zweifeln war, kann jetzt nochmal darüber nachdenken, ob er sich nicht doch typisieren lassen will.

Man kann damit Leben retten!

Respekt!

auch schon seit Jahren schon in der Datei!!

Hatte mich vor ca. 8 Jahren wegen meines Bruders typisieren lassen. Damals war das Spenden noch etwas anders, da wurde die Spende aus dem Beckenkamm entnommen. Dagegen ist das heute vergleichbar mit einer leichten Erkältung. Also wer sich überwinden kann sollte es tun.

Die Methode Knochenmark aus dem Beckenkamm zu entnehmen gibt's immernoch, aber auch in 'verbesserter, minimalinvasiver Version'. Welche Methode genutzt wird, bestimmen Krankheit des Patienten aber auch Bereitschaft des Spenders. In den meisten Fällen reichen aber wohl die 'peripheren Stammzellen', also das noch recht neue Verfahren der Apherese, also das Verfahren, das ich in meinem letzten Beitrag bereits erklärt habe.

Gut so Langer,
auch ich bin der Meinung, wer gesund ist sollte es tun, man weiß nie wenn es einen selber mal erwischt!

Daher bin ich leider aus der Nummer raus, denn wer wie ich selbst einmal Lymphdrüsenkrebs hatte, darf nicht mehr spenden, auch wenn er als geheilt gilt!

Wir sind beide typiesiert, folgt bitte den Aufruf......! Es kann jeden treffen,zuletzt in unsere Familie.

Gruß Stephanie und Michael